Weltweite Geschlechtergerechtigkeit am Arbeitsplatz – ein bisher weit verfehltes Ziel. Laut dem Global Gender Gap Report des Weltwirtschaftsforums benötige es noch weitere 200 Jahre, wenn wir im aktuellen Tempo an dem Thema Geschlechtergerechtigkeit weiterarbeiten würden, bis diese tatsächlich erreicht ist. Doch nicht nur am Arbeitsplatz ist Gleichberechtigung teils noch ein Fremdwort. In vielen anderen Bereichen – nämlich da, wo es um Einfluss und Macht geht – ist es noch ein weiter Weg zur gelebten Geschlechtergerechtigkeit.
Doch woran liegt es, dass Geschlechtergerechtigkeit Anfang des 21. Jahrhunderts immer noch mehr Vision als Realität ist? Was kann man tun? Was braucht es, um das zu ändern? Genau diese Frage liegt dem Buch »Welt der Frauen. Von Worten und Taten, die für uns alle gut sind«, herausgegeben von Michelle Müntefering, zugrunde.
20 Frauen aus unterschiedlichsten Bereichen berichten über ihren Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit und machen konkrete Vorschläge für den Aufbau gerechterer Gesellschaften. Ihre Berichte sind in fünf thematische Blöcke eingeteilt und reichen von Veränderungen durch Vorbilder, Klischees und Stereotype über den Kampf für gesellschaftliche Vielfalt, Gesetzte und feministische Politik bis hin zu gesellschaftspolitischem Engagement von Frauen für Frauen. Die Beiträge bieten einen ehrlichen Blick auf die Erfahrungen unterschiedlicher Frauen. Teilweise blieb mir vor Entsetzen der Mund offenstehen, und doch ermutigt das Buch und erfüllt mit Zuversicht. Genau solche Frauen – und auch Männer – braucht die Welt. Umso wichtiger ist es, dass Rollenklischees und gläserne Decken zerbrochen, die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Frauenrechte gestärkt und zivilgesellschaftliche Initiativen unterstützt werden. Ein Buch, das wirklich allen gut tut!
Michelle Müntefering (Hg.). Welt der Frauen. Von Worten und Taten, die für uns alle gut sind. München 2021