Für den Film hat sich Michelle Müntefering schon als Abgeordnete des Deutschen Bundestags stark gemacht. Zum 1. Juli wird sie nun Geschäftsführerin/CEO der Allianz Deutscher Produzentinnen und Produzenten – Film, Fernsehen und Audiovisuelle Medien e. V. (Produktionsallianz) und damit Nachfolgerin von Björn Böhning. Müntefering übernimmt zudem die Aufgaben als Sprecherin des Gesamtvorstands der Produktionsallianz. »Produzentinnen und Produzenten machen unser Land kulturell reicher und unsere Demokratie stärker«, so Müntefering. Deutschland müsse sich als attraktiver Standort für Film und Fernsehen auch ökonomisch behaupten – national und weltweit. »Dazu müssen jetzt auch die fehlenden Teile der Filmreform – Steueranreiz und Investitionsverpflichtung – endlich umgesetzt werden.«

1980 wurde Michelle Müntefering – als echtes Kind des Ruhrgebiets –in Herne geboren, trat früh in die SPD ein und absolvierte vor ihrem Journalismus-Studium eine Ausbildung zur Kinderpflegerin. Bevor sie 2013 zum ersten Mal mit einem Direktmandat in den Deutschen Bundestag gewählt wurde, war sie als freie Journalistin tätig. In ihrer ersten Legislaturperiode war Michelle Müntefering ordentliches Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und im Unterausschuss Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik, 2015 wurde sie Sprecherin ihrer Fraktion in diesem Ausschuss und 2021, in ihrer dritten Legislatur, dessen Vorsitzende. Von 2018 bis 2021 war sie Staatsministerin im Auswärtigen Amt. Mit dem Ende der 20. Legislaturperiode schied sie aus dem Bundestag aus.

Während ihrer Zeit als Bundestagsabgeordnete hat sich Michelle Müntefering immer für die Belange der Kultur engagiert. Sie setzte sich für den weltweiten Schutz von verfolgten oder bedrohten Künstlern und Kulturtätigen ein, z. B. in der Martin Roth Initiative, und machte sich für die Auseinandersetzung mit und Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte stark. In ihrer letzten Rede im Deutschen Bundestag plädierte sie für die Verabschiedung der Novelle des Filmfördergesetzes (FFG) und erklärte: »Wir werden die Filmwirtschaft auch im kommenden Jahr aktiv und noch attraktiver unterstützen.« Dieses Engagement kann sie nun in anderer Funktion fortsetzen. Wir wünschen ihr dafür viel Erfolg!

 

Dieser Text ist zuerst erschienen in Politik & Kultur 7-8/2025.