Eine Fälschung gibt vor, etwas zu sein, was sie nicht ist: In historischer Zeit beruhte der Wert der Münze im Wesentlichen auf deren Edelmetallgehalt. Die Fälschungen bestanden aus geringerwertigen Legierungen als die nachgeahmten Vorbilder. Darin lag der Profit des Fälschers, er hatte niedrigere Produktionskosten. Seit es Münzen gibt, seit etwa 2.600 Jahren, untergraben Falschmünzen das Vertrauen in die Währung und können im schlimmsten Falle zu einer Destabilisierung der Wirtschaft führen. Entsprechend hart waren bis zum 18. Jahrhundert, als die Münzen das einzige Zahlungsmittel waren, die Strafen für Falschmünzer. Zu diesen zählen übrigens nicht nur die Hersteller der Falsifikate, sondern auch die Vertreiber von Fälschungen. Nicht selten wurde die Todesstrafe, die meist auf grausame Weise vollstreckt wurde, verhängt, gelegentlich auch Körperstrafen. An Weihnachten 1124 wurden sämtliche Münzmeister des Königreichs England, etwa 100, in Winchester für schuldig befunden, ihre Münzen aus minderwertigem Silber gefertigt zu haben. Ihnen allen wurde die rechte Hand abgeschlagen, nach einigen Quellen verloren sie obendrein ihre Testikel.
Gegenwärtig spielen Münzen eine Nebenrolle im Zahlungsverkehr, entsprechend sind auch die Strafen milder geworden; zu maximal drei Jahren Haft wurden während der letzten Jahre Falschmünzer in Deutschland verurteilt.
Der Fälscher kann eine Privatperson sein, es gab aber auch eine ganze Reihe von Prägeberechtigten, die sich auf diese Weise einen Vorteil verschafften. Selbst Friedrich der Große hat sich dieses Kniffs bedient, als er während des Siebenjährigen Krieges mit erbeuteten sächsischen Stempeln geringwertige Münzen prägen ließ. Damit finanzierte er einen Teil seiner Kriegskosten.
Von den Falschmünzen abzugrenzen sind die Münzfälschungen, also Fälschungen von Sammlermünzen. Aufgrund des gesteigerten Interesses für die Antike wurden seit der Renaissance antike Münzen gesammelt. Die Nachfrage nach den seltenen Münzen führte zu Nachahmungen, die nicht immer in unlauterer Absicht entstanden sein müssen. Die Renaissancekünstler suchten den antiken Vorbildern nachzueifern und erfanden neue Prägungen »all’ antica«.
Die heute ungekennzeichneten Nachahmungen entstehen hingegen in der Regel in betrügerischer Absicht zum Schaden der Sammler. In den letzten Jahrzehnten nimmt die Zahl der Münzfälschungen zu. Neue technische Möglichkeiten und leichtere Vertriebswege, etwa über Online-Plattformen, erleichtern den Fälschern ihr Handwerk.
Während die Falschmünzerei, also das Fälschen von umlauffähigen Zahlungsmitteln, ein Straftatbestand ist, wird die Münzfälscherei, das Nachahmen von Sammlermünzen, in Deutschland lediglich als Ordnungswidrigkeit und Betrugsdelikt geahndet. Dabei sind gerade die Fälschungen von hochwertigen Sammlermünzen ein wachsendes Problem für Münzsammler und -händler.
Die Palette der Münzfälschungen reicht von primitiven »Touristenfälschungen«, die als Souvenir verkauft werden, bis hin zu qualitativ hochwertigen Falsifikaten, die selbst für Fachleute nur schwer erkennbar sind. Nur durch sorgfältigen Abgleich mit Originalen ist es Experten möglich, diese »besseren« Fälschungen zu erkennen.
Ohne die Zusammenarbeit der Spezialisten aus Museen, Universitäten und dem seriösen Münzhandel mit den vereidigten Sachverständigen ist den Fälschungen nicht beizukommen. Die Sammlungen in den Museen spielen hier eine zentrale Rolle, die dort befindlichen zweifelsfreien Originale dienen ebenso als Vergleichsstücke wie auch die in jedem größeren Münzkabinett gepflegten Sammlungen von Fälschungen.
Sammler sollten bei Münzhändlern, die über die gesetzliche Gewährleistungspflicht hinaus für die Echtheit der von ihnen angebotenen Objekte garantieren, kaufen. Vermeintliche Schnäppchen auf Flohmärkten und Online-Plattformen können sich, insbesondere für unerfahrene Sammler, als Fälschungen erweisen.