Die Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg liegt auf halbem Wege zwischen Berlin und der Ostsee und ist die Kreisstadt des flächenmäßig größten Landkreises der Bundesrepublik. Als drittgrößte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns und aufgrund ihrer zentralen Lage und Größe bildet sie das wirtschaftliche, soziale und kulturelle Zentrum im Osten unseres Bundeslandes. Neben der kulturellen Grundversorgung hält das 1248 am Fuße des malerischen Tollensesees gegründete Neubrandenburg mit Museen, Bibliothek, Theater und Orchester ein vielfältiges Angebot vor: Kino, Tanzangebote, Konzerte, Literaturvereine und soziokulturelle Aktivitäten sind dafür nur einige Beispiele. Kultur- und Kreativwirtschaft sind in Neubrandenburg elementare Bestandteile der zielgerichteten Weiterentwicklung unseres urbanen Raumes. Die Erkenntnis, dass wirtschaftlicher Erfolg und damit einhergehend eine hohe Lebensqualität für die Einwohnerinnen und Einwohner die Grundlagen für eine nachhaltige, prosperierende Stadtentwicklung darstellen, schließt die Sicherung und Qualifizierung der sogenannten weichen Standortfaktoren, zu denen eine angemessene kulturelle Ausstattung gehört, mit ein. Trotz des großen Rückhalts in Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft können die wichtigsten kulturpolitischen Herausforderungen bis 2027 nicht nur auf einen Themenschwerpunkt heruntergebrochen werden. Die Kulturverwaltung einer Stadt unserer Größenordnung betrachtet immer den Gesamtkontext zwischen professionellen Angeboten innerhalb der städtischen Kultureinrichtungen, den geförderten freien Trägern, externen kommerziellen Anbietern und der freischaffenden Kulturszene. Schwerpunkte der Tätigkeit bilden die Sicherung und der Ausbau eines breiten Kulturlebens mit ausgewogenen und barrierefreien Angeboten unter Beachtung der gegebenen finanziellen Rahmenbedingungen. Dabei sind Schlaglichter wie der demografische Wandel und der damit verbundene Rückgang an qualifiziertem Personal für die Kulturarbeit und die zunehmende gesellschaftliche Veränderung hinsichtlich Medien- und Sozialverhalten zu beachten. Gleichzeitig sind die Verminderung ungleicher Bildungschancen und die Etablierung niederschwelliger Zugänge zu Kulturangeboten zu befördern. Hier fungiert die Vier-Tore-Stadt als Vermittlerin, Unterstützerin und koordinierende Stelle für die Kreativwirtschaft.
Zukünftig wird es von besonderer Bedeutung sein, sich noch stärker für die lokale Szene hinsichtlich notwendiger Ko-Finanzierungen seitens des Landes und des Bundes einzusetzen. Ein Handlungsbedarf wird auch darin bestehen, Akteure zu vernetzen, neue Ideen gezielt zu unterstützen und selbst zu initiieren, um auf veränderte Bedarfe und offene Wünsche des Publikums einzugehen. Dies schließt schmerzhafte Aufgabenkritik hinsichtlich abklingender Bedarfe nicht aus. Das fortlaufend breite Interesse der Gäste von nah und fern an unseren vielfältigen kulturellen Angeboten stimmt dennoch optimistisch, diesen Herausforderungen gut gewappnet begegnen zu können.