Die Autorin Susan Arndt, als Kulturwissenschaftlerin, Anglistin und Hochschullehrerin in Bayreuth eine bereits mit zahlreichen Publikationen ausgewiesene Kennerin der Materie, diskutiert im Buch »Rassismus begreifen« nun Entstehung und zahlreiche Strömungen des Rassismus – etwa Ziganistischer Rassismus, Antisemitismus, Rassismus gegenüber Indigenen Menschen – und dies nicht nur vor dem Hintergrund der aktuell geführten Diskurse. Vielmehr wird Rassismus in der Literatur, Philosophie, Gesellschaft, Politik, Alltag und Geschichte analysiert.
Die europäische Kolonialgeschichte, der Nationalsozialismus und die Erfindung des unhaltbaren Begriffs der Rasse – wie er etwa noch im Grundgesetz vorhanden ist – bildet dabei einen Schwerpunkt der differenzierten Betrachtungen. Die Publikation bietet sowohl einen historischen Rückblick bis in die Antike als auch eine aktuelle Bestandsaufnahme.
Zudem geht die Autorin auf die Konsequenzen ein, die unsere Gesellschaft für People of Color daraus zu ziehen hat. Geboten werden zahlreiche praktische Ansätze für den Alltag zur Bekämpfung des Rassismus und der zugehörigen Machtstrukturen, die sich meist dahinter verbergen.
Erwähnt sei etwa der institutionelle Rassismus bei den Polizeibehörden – siehe Racial Profiling. Eingefordert wird mehr sprachliche Sensibilität oder entsprechende Gesetzesänderungen, wie etwa die Streichung des Rassebegriffs im Grundgesetz.
Auch deshalb sei dieses wissenschaftliche Werk vor allem politischen Akteuren empfohlen. Wer Rassismus besser begreifen möchte, ja der möge zu diesem flüssig zu lesenden Buch greifen.
Susan Arndt. Rassismus begreifen. München 2021