Wir führen seit über einem Jahr einen intensiven Kulturdialog mit Künstlerinnen und Künstlern, freien und institutionellen Kultureinrichtungen sowie Kulturförderern. Die angemessene Vergütung der Kunst- und Kulturschaffenden ist dabei ein ganz zentrales Thema, das uns auch durch den sächsischen Koalitionsvertrag aufgegeben ist. In diesem Zusammenhang wurden die Landeskulturverbände bereits Ende 2022 um Empfehlungen gebeten, wie aus ihrer Sicht angemessene Honorare und Vergütungen aussehen könnten. Diese Empfehlungen liegen seit Ende August 2023 vor und werden mit externer Unterstützung gerade aufbereitet. Parallel dazu findet ein fortgesetzter Dialogprozess statt, in den die Landeskulturverbände, die weiteren Förderer und auch die sächsische Kulturpolitik mit einbezogen ist. Kulturförderung erfolgt nicht nur direkt durch den Landeshaushalt und die selbstständige Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, sondern insbesondere auch auf kommunaler Ebene, vor allem durch die Kulturräume in Sachsen. Das Anliegen kann daher nur im Rahmen einer kooperativen Kulturpolitik behandelt werden. Die Herausforderungen, die politischen Priorisierungen und Spielräume in den fünf ländlichen Kulturräumen sind dabei andere als in den drei urbanen Kulturräumen. Allen gemeinsam ist, vom Land bis zum Dorf, dass wir fiskalisch schwierigen Zeiten entgegengehen. Daher ist es die Aufgabe, aus den Empfehlungen heraus zunächst eine Orientierung zu geben, die in einem Flächenland wie Sachsen nicht zu Verzerrungen und Überlastungen führt, sondern die es ernsthaft erlaubt, auf eine angemessene Vergütung hinzuarbeiten. Erste Schritte in dieser Richtung gibt es bereits in einzelnen Städten. So wollen wir Erfahrungen sammeln, wie eine Umsetzung in der Praxis funktionieren kann. Damit soll auch der Gefahr begegnet werden, dass gerade in ländlichen Gebieten die reiche regionale und lokale Kulturszene Schaden nähme. Wir wollen jetzt den ersten Schritt eines Weges gehen, der später zu angemessenen Honoraren führen kann.

Dieser Text ist zuerst erschienen in Politik & Kultur 12/2023-1/2024.