Die Künstliche Intelligenz (KI) bringt nicht wenige Gefahren gerade auch für den Kulturbereich mit sich. Aber sie hat auch großes Potenzial, die Welt zu verbessern.

Eine der großen Chancen der KI ist es, die sprachliche Verständigung von Menschen untereinander, egal, woher sie kommen, egal, welche Bildung ihnen zuteilwurde, deutlich zu erleichtern.

Meine Fremdsprachenbegabung war immer eng begrenzt, vielleicht habe ich deshalb schon in meiner Jugend sehnsüchtig den Universalübersetzer aus »Star Trek« herbeigewünscht – ein Gerät, mit dem in Echtzeit in viele Sprachen übersetzt werden kann. Jetzt wird das, was vor Kurzem noch Science-Fiction war, Realität.

Die Besatzungen vom »Raumschiff Enterprise« haben ihren Universalübersetzer ständig im Einsatz. Ob zur Bewältigung von Alltagskommunikation unter der diversen Raumschiffbesatzung oder beim berühmten Erstkontakt mit fremden Welten, wo der Universalübersetzer oft, aber nicht immer funktioniert.

Trotz dieses hilfreichen Tools hat man sich bei »Star Trek« nie nur auf den Universalübersetzer verlassen. Immer sind auch Personen auf den Raumschiffen, die als Kommunikationsoffiziere die kulturellen Feinheiten der Sprache erforschen.

Hier ist Nichelle Nichols als Lieutenant Uhura im »Enterprise«-Universum sicherlich die Bekannteste. Aber auch Linda Park hat als Ensign Hoshi Sato cineastische Berühmtheit erlangt. In der vierten Staffel von »Star Trek: Discovery« trifft die Raumschiffbesatzung auf 10-C, eine nicht humanoide Lebensform, doch auch hier gelingt es, eine Kommunikationsebene zu finden. Die KI, die dieses Kunststück fertigbringt, nennt sich selbst Zora und hat ein Bewusstsein entwickelt. Aber das ist jetzt wirklich noch Science-Fiction.

Der Universalübersetzer aber wird sehr bald, höchstwahrscheinlich in unseren Mobiltelefonen integriert, Realität werden. Sprachbarrieren werden sich auflösen, im Urlaub und am Arbeitsplatz wird die Verständigung untereinander erleichtert. Sprachgrenzen, gerade auch für Einwanderer, werden fallen. Englisch als »Weltsprache« wird an Bedeutung verlieren. Kulturelle Eigenheiten, die sich gerade auch in den unterschiedlichen Sprachen manifestieren, werden sich weiterentwickeln.

Die zukünftige Lingua franca ist das wunderbare babylonische Sprachgewirr, das mittels Universalübersetzer für alle verständlich wird. Eine, wie ich finde, schöne Aussicht.

Dieser Text ist zuerst erschienen in Politik & Kultur 3/2024.