Welche Kirche braucht die Musik? In der neuen Schriftenreihe des Allgemeinen Cäcilien Verbandes »Kirche – Kultur – Kontroverse« stellen Marius Schwemmer und Joachim Werz diese ungewöhnliche Frage, die bisher noch nicht in Theologie- und Kirchenkreisen behandelt wurde. Auf den ersten Blick würde man sich eher fragen, welche Musik die Kirche braucht, aber hier drehen die Autoren die Argumentation um und stellen die Frage nach der Zukunft der Kirchenmusik und ihrer Akteure. So steht im Mittelpunkt der Reflexion die Art von Kirche, die die Musik für ihr eigenes Wesen braucht.

So berufen sich die Autoren des Sammelbandes »Welche Kirche braucht die Musik?« auf Positionen aus Politik, Kirche und Musik, um die Frage nach der Beschaffenheit der Kirche bestmöglich anzugehen. Jedes Statement bearbeitet ein Thema in Bezug auf die Rolle der Kirche, was sie tun und verkörpern sollte. Darunter steht beispielsweise der Beitrag der Präsidentin des Landtages Brandenburg Ulrike Liedtke »Musik braucht eine offene Kirche« sowie der vom Unternehmer und Mäzen Hans-Albert Courtial »Musik braucht eine Kirche, in der Menschen geistlich und geistig Heimat finden«. Das Ziel dieses Sammelbandes besteht auch darin, das Verhältnis von Kirchenmusik und Kulturpolitik zu reflektieren und Anregungen zur aktuellen Rolle der Kirche als Institution bei der Realisierung, Schaffung und Rezeption von Kunst mit religiösem Inhalt zu geben.

Durch die Pluralität an Äußerungen bietet das Buch »Welche Kirche braucht die Musik?« einen Raum für eine vielseitige Reflexion über die Zukunft der Kirchenmusik und der involvierten Akteure. Diese Statements ermöglichen es, einen umfassenden Blick auf die Herausforderungen zu werfen und der Kirchenmusik eine neue Stimme zu verleihen.

Marius Schwemmer und Joachim Werz (Hg.). Welche Kirche braucht die Musik? Statements aus Kirche und Politik. Regensburg 2023

Dieser Text ist zuerst erschienen in Politik & Kultur 06/2023.