Sternchen, Doppelpunkt, kurze Sprechpause, neu erfundene Partizipien – nach und nach entwickelt man eine Präferenz für eine Form des Genderns. Doch Gendern ist viel mehr als Sternchen & Co. Es geht in erster Linie um eine bewusstere Auseinandersetzung mit der Sprache. Darum, wie männlich dominiert nicht nur die deutsche Sprache ist. Beim Gendern geht es darum, Frauen und genderqueere Menschen sprachlich sichtbarer zu machen. Ziel ist dabei vor allem, durch eine sich im Wandel befindende Sprache auch die Vielfalt einer Gesellschaft besser abzubilden und wahrzunehmen.

Mit der vom Journalistenbund e.V. initiierten Projektwebseite Genderleicht.de wurde 2019 eine Plattform geschaffen, um journalistischen Profis Anregungen und praktische Tipps für eine gendergerechtere Sprache zu geben. Im Rahmen eines Textlabors wurde zu Fragestellungen rund um das Thema Gendern aufgerufen, um mithilfe der Antworten einen Weg zu mehr Diversität im Sprachgebrauch zu fördern. Mit dem Buch »Genderleicht: Wie Sprache für alle elegant gelingt« gibt die Projektleiterin Christine Olderdissen anhand verschiedenster Aspekte eine gute Möglichkeit, sich dem Thema gendergerechter Sprache zu nähern. Dabei soll niemandem etwas aufgezwungen werden. Vielmehr ist es das Ziel, »unseren Sprachgebrauch neu zu präzisieren, um den Menschen, über die wir sprechen und schreiben, besser gerecht zu werden«.

Das Buch macht neugierig und regt zum Ausprobieren neuer Sprach- und Schreibgewohnheiten an. Dabei muss man es, wie die Autorin selbst sagt, nicht gleich übertreiben: »Dinosaurier*innen waren Vegetarier*innen«. Viel Spaß beim Lesen und Entdecken!

Christine Olderdissen. Genderleicht: Wie Sprache für alle elegant gelingt. Berlin 2021

Dieser Text ist zuerst erschienen in Politik & Kultur 06/2022.