Brot und Spiele! In der Antike wurde das Volk nicht nur durch Massenevents wie Zirkus- und Gladiatorenspiele, Pferde- und Wagenrennen sowie Schauspiele unterhalten. Eine besondere gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung hatten die antiken Olympiaden.
Dem klassischen Archäologen Umberto Pappalardo gelingt es auf unterhaltsame Weise, diese Weltspiele wieder lebendig werden zu lassen. Durch beeindruckende archäologische Funde und Inschriften (etwa Siegerlisten) sowie historische schriftliche Überlieferungen wird die Geschichte und Bedeutung der Olympiaden für die antike Welt von der Archaik bis in die Spätantike dargestellt. Akribische Arbeiten von Altertumswissenschaftlern und Philologen tragen dazu bei, den antiken Geist hinter den Spielen, die keinem Geringeren als dem Göttervater Zeus gewidmet waren, nachzuspüren. Veranschaulicht werden vor allem die Organisation der Spiele, Art der Wettkämpfe, Vorbereitung ihrer Athleten und Ablauf der Spiele sowie Strafen und Ehrungen.
Der berühmteste Athlet war Leonidas von Rhodos, der zwölf Olympiasiege erringen konnte und erst in der Neuzeit von dem US-amerikanischen Schwimmer Michael Phelps übertrumpft werden konnte.
Die Lektüre erfreut auch durch interessante Details. Damit die Athleten von allen gesehen und bewundert werden konnten, durften z. B. auf den Sitzplätzen keine Schirme aufgespannt werden.
Dazu, dass die Olympiaden zu einem Weltereignis wurden, trägt auch der mythische Hintergrund der Spiele bei sowie die Rolle im Götterkult. Die systematischen Ausgrabungen in Olympia auf der Halbinsel Peloponnes, die vor allem deutsche Archäologen seit fast 150 Jahren (!) systematisch durchgeführt haben, haben uns die antiken Spiele wieder ins kollektive Bewusstsein gerückt.
Garantiert wird gute Unterhaltung für ein breites Publikum! Die hochwertige Bebilderung trägt wesentlich dazu bei.
Umberto Pappalardo. Zu Ehren des Zeus: Die Olympischen Spiele der Antike. Darmstadt 2020