Beyond Molotovs« ist ein interdisziplinäres und visuelles Werk, das sich mit der Frage auseinandersetzt, wie man sich gegen autoritäre Strukturen zur Wehr setzen kann. Das von der International Research Group on Authoritarianism and Counter-Strategies und dem Kollektiv orangotango herausgegebene Buch versammelt über 50 Beiträge aus den Bereichen Aktivismus, Kunst und Wissenschaft, die die affektiven und künstlerischen Dimensionen des Widerstands beleuchten.

Ein zentrales Thema des Buches ist, dass autoritäre Regime nicht nur durch Zwang, sondern auch durch die Manipulation von Gefühlen agieren. In einer Zeit, in der politische Debatten emotional aufgeladen sind, zeigt das Buch, wie Widerstand zunehmend durch Kunst, Graffiti und subversive Internetkultur stattfindet. Diese Formen des Widerstands sind nicht nur politischer Protest, sondern auch kreative Akte der Rebellion.

Gerade in einer Zeit, in der autoritäre Tendenzen weltweit zunehmen, ist dieses Buch von besonderer Relevanz. Dabei geht es nicht nur um direkten Widerstand, sondern auch um die Schaffung alternativer, emanzipatorischer Räume. Beispiele wie feministische Graffiti in Indien oder Kunstprojekte in Hongkong zeigen, dass Widerstand zunehmend auch kulturelle und symbolische Dimensionen annimmt.

Besonders hervorzuheben ist die Betonung der räumlichen Dimension von Widerstand. In einer Welt, in der öffentliche und digitale Räume immer wichtiger werden, zeigt »Beyond Molotovs«, wie diese Räume politische Kämpfe prägen.

International Research Group on Authoritarianism and Counter-Strategies/ kollektiv orangotango (eds.). Beyond Molotovs – A Visual Handbook of Anti-Authoritarian Strategies. Bielefeld 2024

Dieser Text ist zuerst erschienen in Politik & Kultur 12/2024-1/2025