Die deutsche Sprache ist weit gereist, ausgesprochen gut vernetzt und immer gern auf der Höhe der Zeit – so zumindest der Anspruch. Ihre Weltgewandtheit spiegelt sich vor allem in der außergewöhnlichen Geschichte ihrer Wörter wider.

Das neue Buch des Duden-Verlages »Die aussergewöhnliche Geschichte unserer Wörter« nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine kulturhistorische, faszinierende und abenteuerliche Reise durch die deutsche Sprache. Die Entdeckungsreise beginnt bei ihrer bewegten Geschichte von den Anfängen bis in die Gegenwart und erzählt Wortbiografien und Wörtergeschichten. Die Leserinnen und Leser erfahren mehr über den Ursprung der Wörter und wie sie ihren Weg in die deutsche Sprache gefunden haben. Dafür gliedert sich das Buch in verschiedene zeitliche Epochen, beginnend von 9000 v. Chr. und endend in der Gegenwart.

An unterhaltsamen Beispielen mangelt es dabei nicht: So stammt beispielsweise die Bezeichnung »Seifenoper«, die oftmals für rührselige Hörspiel- oder Fernsehspielserien verwendet wird und eine Lehnübersetzung von englisch »soap opera« ist, aus den Zeiten, als diese Sendungen noch Teil des Werbefernsehens waren und von Waschmittelfirmen finanziert wurden.

Interessant ist auch folgender Fall: Durch das Vorbild des Schlosses und der Gärten von Versailles – und der zahlreichen Versuche deutscher Bauherren, diese nachzubilden, gelangten vor allem in den Bereichen des Bauwesens und der Bildenden Künste einige französische Fachwörter ins Deutsche. Wir kennen sie heute noch. Es sind z. B. Allee, Balkon oder Bassin.

Die in dem Buch enthaltenen Illustrationen bestehen darüber hinaus ausschließlich aus Buchstaben und Sonderzeichen des deutschen Schriftsystems. Mal wieder eine gelungene Zusammenstellung aus dem Haus Duden, die auf gewohnt anregende Art und Weise neue Erkenntnisse zur deutschen Sprache liefert.

Duden. Die aussergewöhnliche Geschichte unserer Wörter. Berlin 2022

Dieser Text ist zuerst erschienen in Politik & Kultur 07-08/2022.