Die beiden Autoren, eine Diplombibliothekarin und ein Historiker, dokumentieren auf lebendige Weise Institutionen, die sich der Geschichte und dem Erhalt jüdischen Lebens sowie ihrem kulturellen Vermächtnis verpflichtet haben. Wer immer sich auf die Suche nach jüdischen Spuren in Geschichte und Gegenwart begeben möchte, der dürfte in diesem praktischen Nachschlagewerk und in den vorgestellten 188 deutschen, österreichischen und Schweizer Initiativen und Institutionen mit umfangreichen Archiv- und Sammlungsbeständen fündig werden. Teilweise blicken sie auf eine lange Tradition zurück; die meisten aber entstanden seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts und vermehrt in den letzten Jahren. Diese aktuelle Bestandsaufnahme (bis 2023) berücksichtigt auch Projekte zur Erforschung jüdischer Friedhöfe sowie kleinere Institutionen, die oft lokal von großer Bedeutung sind.

Alle Institutionen werden alphabetisch nach Orten und Ländern (169 in Deutschland, 12 in Österreich und 7 in der Schweiz) vorgestellt und in der Regel von dort tätigen Mitarbeitenden vorgestellt (mit persönlichen Kontaktangaben, darunter E-Mail-Adressen). Zur Einführung widmen sich Überblicksartikel Jüdischen Museen, Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus, Dokumentationen jüdischer Friedhöfe und der Arbeitsgemeinschaft Jüdische Sammlungen in Deutschland.

Empfehlenswert für alle, die Kontakt suchen und Netzwerke bilden wollen zu ausgewiesenen Institutionen, die sich mit wissenschaftlichem Anspruch jüdischer Geschichte und Kultur widmen.

Karin Bürger und Ortwin Pelc (Hg.). Jüdisches Leben in Erinnerung und Gegenwart. Archive, Bibliotheken, Museen, Gedenk- und Forschungsstätten im deutschsprachigen Raum. Göttingen 2023

Dieser Text ist zuerst erschienen in Politik & Kultur 12/2024-1/2025