A rchäologische Zeitschriften sind ein über viele Jahrzehnte erprobtes Mittel der Wissenschaftskommunikation. Sie eignen sich durch den starken Einsatz von Abbildungen besonders gut für die Vermittlung archäologischer Inhalte, da die Bildstärke unbestritten ein großes Plus für die Darstellung von Themen der Archäologie ist. Sie sind von den wissenschaftlichen Periodika zu unterscheiden, die sich an ein Fachpublikum richten. 

Etwa zeitgleich mit den ersten populären Geschichtsmagazinen wurden die ersten archäologischen Zeitschriften im deutschsprachigen Raum gegründet. 1970 brachte der Schweizer Raggi-Verlag die Zeitschrift »Antike Welt« heraus. Der Gründer Arthur Golfetto hatte bereits 1958 in kleinem Rahmen »Raggi. Zeitschrift für Kunstgeschichte und Archäologie« publiziert. 1984 folgte als Kooperation des Verbandes der Landesarchäologen in der Bundesrepublik Deutschland und des Konrad Theiss Verlags die Zeitschrift »Archäologie in Deutschland«. Beide Zeitschriften haben gemein, dass Archäologinnen und Archäologen die Beiträge verfassen, während die Redaktion die Verantwortung für Allgemeinverständlichkeit und attraktive Aufbereitung trägt. Explizit formuliertes Ziel und wichtiges Anliegen ist die Kommunikation wichtiger Forschungsergebnisse und -trends an ein möglichst breites Publikum.  

Im Lauf der Jahre wurden weitere Zeitschriften am Markt platziert, die sich nur teilweise etablieren konnten – z. B. »Abenteuer Archäologie« von 2004 bis 2007 und »Kemet – Die Zeitschrift für Ägyptenfreunde« von 1996 bis 2014. Eine besondere thematische Ausrichtung besitzt die Zeitschrift »Welt und Umwelt der Bibel«, die deutsche Ausgabe der französischen Zeitschrift »Le Monde de la Bible«, seit 1996 vom Katholischen Bibelwerk herausgegeben. Die ägyptologische Zeitschrift »Sokar« erscheint seit dem Jahr 2001 und widmet sich der Geschichte und Archäologie Altägyptens. Mit einem regionalen Schwerpunkt ist die Zeitschrift »Bayerische Archäologie« hervorzuheben, die sich in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Archäologie in Bayern ebenfalls an ein weit gefasstes Publikum richtet.  

Eine zunehmende Bedeutung gewinnen Zeitschriften von Institutionen, wie »Archäologie weltweit« des Deutschen Archäologischen Instituts, und von Verbänden. Hier ist vor allem »Blickpunkt Archäologie« zu nennen, die vom Deutschen Verband für Archäologie herausgegeben wird. Beide möchten ein interessiertes Publikum ansprechen, wenden sich aber auch an Entscheidungsträgerinnen und -träger in Politik und Wirtschaft. Auch andere archäologische Verbände bringen eigene Mitteilungshefte für ihre Mitglieder heraus. Daneben gibt es kleinere Zeitschriften von Freundeskreisen von Museen, z. B. das aMun Magazin. 

Als wichtiges Onlinemagazin mit großer Reichweite hat sich »Archäologie online« etabliert, das bereits seit 2000 existiert. Auch andere Zeitschriften verstärken ihre Onlineaktivitäten. Viele Special-Interest-Zeitschriften können ihre Auflagen im Gegensatz zu General-Interest-Publikationen zwar halten, tun sich aber schwer damit, neue Abonnenten zu gewinnen. Gerade die Abozahlen sorgten bislang aber für finanzielle Planbarkeit der archäologischen Zeitschriften, die institutionelle Zeitschriften durch eine öffentliche Finanzierung besitzen. Onlineangebote mit Paywall gewinnen daher auch für den Special-Interest-Markt immer mehr an wirtschaftlicher Bedeutung. 

Dieser Text ist zuerst erschienen in Politik & Kultur 10/2022.